Karl Urban 23. Februar 2015
Am 28. Juli 2013 fallen golfballgroße Hagelkörner auf Teile Reutlingens im Vorland der Schwäbischen Alb. Ich habe mich aufgemacht, herauszufinden, wie Meteorologen so ein Wetter vorhersagen können. Tatsächlich sind Gewittervorhersagen noch immer für Modelle unmöglich exakt vorherzusagen.
Mehr in meinem heutigen Feature bei SWR2 Wissen (MP3-Download: 24 MB, 26 Minuten).
Tags: SWR2 Wissen, Wetter, Wettervorhersage
Karl Urban 2. Februar 2015

Seit fast drei Jahren podcaste ich jetzt. Ich mache das hier aus Spaß – aber mich interessiert natürlich, wie sehr neue Folgen euch interessieren.
Deswegen führe ich recht akribisch Buch, wie viele Hörer ich habe. Das ist aber gar nicht so einfach: Der Server zählt etwa, wie oft eine MP3-Datei angefordert wurde. Aber wurde sie auch komplett geladen? – Oder schloss der Nutzer nach zwei Sekunden den Tab wieder? Ich zähle daher die übertragenen Megabytes pro MP3-Datei. Damit erhalte ich immerhin einen soliden Wert der Downloads. Wie viele davon auch gehört werden, kann ich natürlich nicht überprüfen. Aber das lässt sich ja selbst bei Printmedien schwer ermitteln.
Die Macht des Long Tail
Das Ergebnis ist äußerst erfreulich: Im Schnitt wurde ein guter Teil der letzten 14 Episoden über 1000 mal heruntergeladen. Und überwiegend kommen diese Hörer nicht alle im ersten Monat. Nein: Der Großteil der Hörer sammelt sich in den Monaten und Jahren nach der Erstveröffentlichung. Ein klassischer Long Tail, der mal wieder zeigt: Inhalte müssen dauerhaft im Netz bleiben. Und nicht wie im öffentlich-rechtlichen Umfeld üblich nach kurzer Zeit wieder depubliziert werden.
Schön erkennbar ist das an folgender Grafik: Ich teile dafür alle später aufgelaufene Downloads (Tail) durch die Hörerzahl im ersten Monat. Nur die neusten Episoden unterlaufen den Wert 1 (Tail = erster Monat). Das ändert sich aber mit der Zeit.

Tags: AstroGeo Podcast, Statistik
Karl Urban 28. Januar 2015

Henry Thomas De la Beche (1796-1855): Geologin Mary Anning sucht Fossilien (gemeinfrei)
Geologen sind Menschen, die Steine verstehen. Aber über lange Zeit verstanden Forscher nicht ansatzweise, wie die feste Erde entstanden ist. Sie rätselten über die Rolle der Vulkane. Sie wunderten sich über Fossilien von Meerestieren hoch in den Bergen. Vor allem aber mussten sie sich nach der Bibel richten, denn die Entstehung der Welt war klar die Domäne der Kirche.
Ich wage mit David Bressan einen Spaziergang über die verschlungenen Pfade der Geschichte der Geologie. David ist freiberuflicher Geologe aus Südtirol und bloggt in seiner Freizeit über die Geschichte der Geologie – und das dreisprachig.
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Die wohl erste geologische Karte: Der Turiner Papyrus von 1160 v. Chr. (gemeinfrei)

Erste moderne geologische von William Smith, 1769 – 1839 (gemeinfrei)
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Tags: Abraham Gottlob Werner, Ägypten, Alexander von Humboldt, Alfred Wegener, Charles Darwin, Geologie, Geologische Karte, Georgius Agricola, Geschichte, Magmatische Gesteine, Metamorphe Gesteine, Mittelalter, Neptunismus, Nicolaus Steno, Plattentektonik, Plutonismus, Renaissance, Robert Hooke, William Smith
Karl Urban 22. Januar 2015

NASA-Rover Curiosity bei der Arbeit (Bild: NASA JPL / Ken Kremer / Marco di Lorenzo)
Der Mars und die Erde sind keine Zwillinge. Während es dort nur trockene Wüsten und eine ungewöhnliche dünne Atmosphäre gibt, ist die Erde bewohnbar. Umso erstaunlicher war der Fund von Methangas in der Atmosphäre des Mars, der gerade zehn Jahre alt ist. Immerhin entweicht Methan auf der Erde neben Vulkanen auch vielen Mikroorganismen, Tieren und sogar Pflanzen. Wo genau das Marsmethan herstammt, ist bislang noch umstritten. Ein neuer Fund hat die Diskussion allerdings gerade weiter angeheizt: Der NASA-Rover Curiosity beobachtete einen rasanten Anstieg des Gases.

(Bild: © Frank Keppler)
Ich habe deshalb das Thema mit einem Forscher diskutiert, der sich damit auskennt: Frank Keppler ist frisch berufener Heisenberg-Professor am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg. Er hat vor einigen Jahren die Methanemissionen von Pflanzen entdeckt und damit weltweit für Aufregung gesorgt. Er forscht auch zu Methanquellen auf dem Mars. Und er ist sehr vorsichtig, wenn es darum geht, über Leben auf dem Roten Planeten zu spekulieren.
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Sommerliche Methanplumes auf dem Mars (Bild: NASA)

Denkbare Ursachen für Methan auf dem Mars (Bild: NASA/JPL-Caltech/SAM-GSFC/Univ. of Michigan)
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Tags: Astrobiologie, Curiosity, Erde, Erdgas, Mars, Mars Science Laboratory, Methan, Methanhydrat, Methanklathrat, Mikrometeoriten, Pflanzen, Treibhausgas, Universität Heidelberg, UV-Strahlung
Karl Urban 11. Dezember 2014

Fontänen von Komet 67P (CC BY-SA 3.0 IGO ESA / Rosetta / NAVCAM / Gertrud Felber)
Vier Monate umkreist Rosetta nun Tschurjumow-Gerasimenko. Die erste Kometenlandung ist Geschichte, der Lander Philae eingeschlafen. Die Muttersonde kreist aber weiter – und wird das wohl noch über ein Jahr lang tun. Nun gibt es erste handfeste Ergebnisse von ihr: Das Massenspektrometer ROSINA an Bord von Rosetta hat so etwas wie den Fingerabdruck des Wassers gemessen. Das Resultat scheint überraschend: Das Wasser der Erde kam kaum von einem Kometen wie Tschuri, vermutlich spielten Kometen als Wasserlieferanten überhaupt keine Rolle.
Um die neuen Daten zu verstehen, habe ich mit Kathrin Altwegg gesprochen. Sie ist Professorin in der Abteilung für Weltraumforschung und Planetologie der Universität Bern. Und sie ist verantwortlich für ROSINA: Das Rosetta Orbiter Spectrometer for Ion and Neutral Analysis. Es besteht aus zwei Massenspektrometern und einem Gasdrucksensor.
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Unter Kometen wurden verschiedene Werte von Deuterium über Wasserstoff (D/H) gemessen. Komet 67P Tschuri sticht aber hervor. (Bild: ESA, Daten aus Altwegg et al. 2014)
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Tags: 67P, Deuterium, Erde, Giotto, Hartley 2, Herschel-Teleskop, Kathrin Altwegg, Kometen, Kuiper-Gürtel, Kuiper-Gürtel-Kometen, Late Heavy Bombardment, Oortsche Wolke, Ozeane, Rosetta, ROSINA, Tschurjumow-Gerasimenko, Wasser, Wasserstoff